#allefürsklima –
offener Brief an Kultusminister Piazolo

#allefürsklima demo am Königsplatz

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Michael Piazolo,

das neue Schuljahr hat gerade erst begonnen, aber die wöchentlichen FirdaysForFuture Demonstrationen sind geblieben, auch während der gesamten Sommerferien. Den Schüler*innen ist es mehr als ernst, denn das Thema ist ernst und es wird mit Sicherheit Lehrer*innen, Schulleitungen und Eltern beschäftigen.

In wenigen Tagen wird am 20. September der dritte große internationale Streik unter dem Motto #AlleFürsKilma“ stattfinden (in München um 5 Minuten nach 12 Uhr am Königsplatz). An diesem Tag entscheidet die Bundesregierung über ihre weiteren Schritte in der Klimapolitik.

Amnesty International veröffentlichte vor Kurzem eine Stellungnahme mit der direkten Bitte an die Schulleitungen, den Schüler*innen die Teilnahme an gerade diesem Streik zu ermöglichen.

Es gibt Schulbehörden, wie z.B. die in New York, die die Schulpflicht an diesem Tag aufweichen und gemeinsam mit dem Bürgermeister der Stadt die Bewegung unterstützen. [Die Zeit berichtet ]

Vor diesem Hintergrund wollen wir Sie direkt ansprechen und bitten zum weltweiten Klimastreik am 20. September 2019 ein wohlwollendes Signal an alle Lehrer*innen und Schulleitungen auszusprechen. Fordern Sie Schulen doch einfach auf, die Aktion als Teil des Nationalen Aktionsplans zur Umsetzung des UNESCO-Weltaktionsprogramms Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) einzuplanen. Für eine Schulveranstaltung kann man die Schule früher beenden, man kann sich organisieren und auch Aufsichtspflichten gewährleisten. Befürworten Sie und benennen Sie, dass die Jugendlichen durch Ihr Engagement sehr viel lernen und dass sie eigenverantwortlich in der Lage sind, versäumte Inhalte aufzuarbeiten, gerne durch von der Schule organisierte Projekte oder zusätzliche Unterrichtsstunden. Fordern Sie Schule auf, kreativ zu werden und auf Sanktionen zu verzichten.

Lesen Sie dazu auch einen Brief von Parentsforfuture, der an alle Schulleitungen und Lehrer*innen im Land gerichtet ist.

Eine Schule für Alle in Bayern e.V. unterstützt die #fridaysforfuture Bewegung und begrüßt ausdrücklich das politische und demokratische Engagement der Schüler*innen, die ein Recht auf die Mitgestaltung ihrer Zukunft haben, und sieht diese Bewegung als Aufbruch hin zu einem demokratischeren Schulsystem auf Augenhöhe.

Kinder, die heute eingeschult werden, gehen im Jahr 2080 in Rente. Schüler*innen sollten ein Recht bekommen auf ihre Zukunft Einfluss zu nehmen. Und dazu gehört die Möglichkeit an diesen weltweiten von Schüler*innen angeführten Klimastreiks teilzunehmen.

Wir freuen uns sehr über Ihre Rückmeldung dazu,

Mit freundlichen Grüßen

Christine Lindner (2. Vorstand – Eine Schule für Alle in Bayern e.V. )
Thomas Becker (1. Vorstand – Aktion gute Schule e.V.)