Auf der Suche nach einer besseren Welt

ZEFIX! – oder warum es eine Illusion ist, das Übertrittsjahr in Bayern gechillt zu überstehen.

Hast Du ein Kind in der vierten Klasse? In Bayern? Dann zieh Dich warm an. Das Leben überholt Dich von hinten links. Oder von rechts.

Es beginnt mit dem Elternabend. Da bekommst Du zu hören, dass

  • der Übertritt ja sowieso überbewertet wird (von den Eltern!)
  • die Kinder die Freude an der Schule nicht verlieren sollen, trotz „dem ganzen was halt zu tun ist“ (sorge dafür, Du Elternteil!)
  • die Kinder untereinander sich ja so viel Stress machen (das kann ja nur aus dem Elternhaus kommen, oder?)
  • Du die Noten Deines Kindes nicht thematisieren, aber die Arbeiten, die es nach Hause bringt, bitte anschauen und sehen, was daran noch verbessert werden kann – und dies dann angemessen mit den Kind besprechen (Ok. Also Klartext: finde raus, wo die Probleme Deines Kindes liegen, übe mit ihm entsprechend, aber bitte— genau. Ohne Druck, spielerisch und denk dran: Noten sind nicht alles, ja? Dein Kind soll es schön haben)
  • das gleiche gilt natürlich für die Hausaufgaben. Das Kind soll sie wahlweise selbst machen (Eigenständigkeit!), Du sollst kontrollieren (und verbessern, damit es die Rückmeldung gleich hat – oder nicht verbessern, damit der Lehrer die Rückmeldung hat. Such Dir was aus. Auf jeden Fall bist Du in irgendeiner Weise für Hausaufgaben zuständig.)

Dann geht es weiter beim Kind. Darauf möchtest Du nämlich wirklich achten und schickst deshalb, wenn Du kannst, das oben gehörte in den Wind. Dann bleibt aber:

  • ein Kind, was sich verrückt macht, weil alle in der Schule vom Übertritt sprechen.
  • ein Kind, das von 50% (6 Wochen Ferien! – Man soll ja auch mal entspannen?! Hast Du was geübt mit ihm? Dann ersetze 50 durch 70%) auf 150 % hochdrehen muss, weil der Stoff durchaus spürbar anzieht. 22 Proben bis Anfang Mai! Und das sind nur die „großen“, angesagten Proben…..
  • ein Kind, von dem nach 6 Schulstunden erwartet wird, dass es 60 Minuten reine Übungszeit mit den Hausaufgaben verbringt
  • ein Kind, das sich auf die angesagten Proben adäquat vorbereiten sollte (Du möchtest ihm ja Misserfolge ersparen – also Extraübungszeit)
  • natürlich wünscht Du Dir nichts sehnlicher, als dass es dabei Freude empfindet (ok. Dein Kind hat schon 3 Schuljahre hinter sich. Du wärst zufrieden, wenn es ohne Hass lernt)
  • ein Kind, das gerne seine Freunde treffen möchte (entweder muss es selber was für die Schule machen oder die Kumpanen hat es erwischt)
  • ein Kind, das gerne seinen Sport ausüben möchte
  • ein Kind, das auch Zeit für sich alleine braucht
    und Du ihm das alles ja wirklich gerne zugestehen möchtest, weil es das ist, was Kinder so dringend brauchen.

Ich kenne die Seite der Pädagogen nur aus dem Freundeskreis, aber ich vermute aus den Erzählungen, dass diese

  • sehr gerne kindorientiert arbeiten würden
  • den Kindern den Stress ersparen möchten
  • sehen, dass viele dabei einfach auf der Strecke bleiben
  • nervige Gespräche mit den Eltern führen müssen und dabei diplomatisch, kindorientiert bleiben und dabei nicht gegen „das System“ hetzen dürfen
  • auch immer bemüht sind, eine gute Lösung zu finden.
  • gerne individueller arbeiten würden
  • sicher ihr Bestes geben, damit es möglichst gut läuft für die Kids.

ZEFIX.

Schön wäre, wenn jetzt hier die ultimative Lösung käme. Wenn sie jemand hat, bitte gerne. Was ich nicht hören möchte, ist:

  • zieht doch einfach um (keine Option. Ist ja auch ganz schön hier sonst).
  • wechselt das Schulsystem (nette Idee, kann sich aber auch nicht jeder leisten und abgesehen davon gibts nicht genug Plätze und weiterhin wirft das, je nach Kind, andere Probleme auf)
  • „da gibt es tolle Ansätze, Precht, Birkenbihl und wie sie alle heißen, wie man Schule neu denken kann“ (Jaja, bin ich voll dabei. Hilft aber meinem Kind JETZT einen Scheiß).
  • Schulgebäudeanwesenheitspflicht gehört abgeschafft (sofort dabei, löst aber auch nicht alle Probleme und wirft wieder neue auf – abgesehen davon nichs, was die jetzigen kleinen Mäuse in der 4. Klasse wirklich weiterbringt).
  • „Schafft den Übertrittswahnsinn ab“ – JA! VERDAMMT!
    Warum ist das denn so schwer? Andere Bundesländer haben das ja sogar bereits geschafft. Hier heulen alle, und keiner ändert was.

Bleibt also nur: Weiter auf dem Seil tanzen, die Kronen aller Beteiligten richten und das Kind bestmöglichst unterstützen.

Ich geh jetzt schaukeln mit meinem Einhorn, bis die Kinder aus der Schule kommen, und dann koche ich Milchreis mit Zimt. ZEFIX.

Ein Blogbeitrag von Dina Beneken

Lerntherapie Dina Beneken

Ich bin Lerntherapeutin und Mutter von 3 Kindern. Die Kinder, mit denen ich arbeite, sind 5-10 Jahre und brauchen oft ein bisschen „mehr“, wenn es um das Überleben in unserem Schulsystem geht. Ich zeige Eltern, wie sie ihren Kindern das Rechnen, Schreiben und Lesen beibringen können, wenn es in der Schule nicht so klappt wie gewünscht. Damit Eltern gute Lernpartner für diese Kinder sein können, zeige ich Ihnen, wie sie punktgenau mit ihrem Kind üben können. Wer das richtige übt, kann in kürzerer Zeit mehr erreichen. Für schnelle Erfolgserlebnisse in der Schule und zuhause.

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