Pressemitteilung:
    Inklusion in Bayern: Vorwärts statt rückwärts!

    Eine Schule für Alle in Bayern e.V. fordert die konsequente Umsetzung von Inklusion in Bayern.
    Um unserer Forderung Nachdruck zu verleihen, laden wir Sie zu unserer Veranstaltung:
    Programm als PDF herunterladen

    Inklusion in Bayern: Vorwärts statt Rückwärts

    am Samstag, 7. Mai 2022 von 11 – 18 Uhr
    im shaere, Fritz-Schäffer-Str.9, München

    ein. Der Eintritt ist frei.

    Zusammen mit

    beleuchten wir den Status der Inklusion. Die Veranstaltung wird durch den gleichnamigen Vortrag vom Bildungs- und Inklusionsexperten Prof. Dr. Hans Wocken eingeleitet. Außerdem freuen wir uns über einen Erfahrungsbericht zum Thema „Lernen und arbeiten in einer inklusiven Umgebung“ von Andrea Halder. In Mitmach-Workshops frei unter dem Motto “Schule neu denken” werden wir EINE SCHULE FÜR ALLE, also inklusive Schule gemeinsam auf den Weg bringen. Warum? Damit sich Schule ändert!

    Wir laden ein: Eltern, Lehrer*innen, Bildungsinteressierte, Wissenschaftler*innen, Initiativen, Parteien in Regierungsverantwortung oder Opposition und alle, denen die echte Umsetzung von Inklusion an unseren Bayerischen Schulen am Herzen liegt.

    Die Veranstaltung findet im Rahmen des Europäischen Prottestages zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen statt und ist in den von Mia e.V. organisierten Aktionstag im shaere: Tempo machen für Inklusion (Programm als PDF einsehen) eingebettet.

    Hintergrund:

    Jeder Mensch hat ein Recht auf „Inklusion“, also darauf, ein gleichberechtigter Teil der Gesellschaft zu sein. So steht es auch in der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen, die seit 2009 auch in Deutschland gilt. Aber die Inklusion ist mehr als nur ins Stocken geraten. Die Bundesländer bremsen den Inklusionsprozess an Schulen geradezu ab. Nachzulesen u.a. im Dossier des Deutschen Schulportals.

    Es gibt keinen Fortschritt, was die Abschaffung der Separation von behinderten Schüler*innen in Sonderschulen betrifft. Der Anteil der Schülerinnen und Schüler an Sonderschulen steigt in Bayern sogar an. Zeitgleich lobt man den Fortschritt der Inklusion in Bayern und wendet einen sprachlichen Trick an, um die Bevölkerung abzulenken. So werden in Bayern Förderschulen in „Förderzentren“ umbenannt und Sonderschulen gar als „inklusive Schulen“ bezeichnet.

    Die Untersuchung von Prof. Hans Wocken in Bayern, die Anfang 2022 veröffentlicht wurde, zeigt, dass es in den Kommunen große Unterschiede gibt. In seinem Beitrag mit dem Titel „Vom Eigensinn der Kommunen“ beschreibt er die Entwicklung der schulischen Inklusion in sechs Kommunen, drei Großstädten und drei Regionen, die von der bayerischen Regierung zu „Modellregionen Inklusion“ erklärt wurden.

    Das Ergebnis: In vier der sechs bayerischen Kommunen ist kein eindeutiger Trend in Richtung Inklusion identifizierbar. Im Gegenteil: Die Exklusionsquoten des vergangenen Schuljahres 2020/21 geben laut Wocken „zu einiger Beunruhigung Anlass“. Fünf der sechs Kommunen haben die Exklusionsquoten durchschnittlich um ein Prozent erhöht.

    „Wir definieren die Sonderschule als sogenannten Schonraum und reden uns die Schulform schön, damit wir behinderte Kinder mit gutem Gewissen weiter dorthin abschieben können.“
    Hans Wocken   Bildungsforscher und Sonderpädagoge Hans Wocken

    „Inklusion hat mit Haltung zu tun. Legen wir mit Inklusion und Vielfalt an unseren Schulen die Basis für eine gerechte und demokratische Gesellschaft. Es ist einfach nicht zu verstehen, wieso wir Kinder ständig separieren, aufteilen und voneindern trennen und sie nicht von- und miteinander lernen lassen.“

    Christine Lindner   Christine Lindner,
    1. Vorstand Eine Schule für Alle in Bayern e.V.

    Zum Ablauf der Veranstaltung:

    11:15 Uhr: Begrüßung durch
    Regina und Jakob Kastner LAG Bayern / Christine Lindner Eine Schule für Alle / Ekatarina Zeiler & Stefanie Lehmann PARTicipation / Gerald Klenk Lernwirkstatt Inklusion e.V.

    Vortrag Prof. Dr. Hans Wocken: Inklusion in Bayern: Vorwärts statt rückwärts!
    Einleitend wird der Stand der schulischen Inklusionsentwicklung in Bayern dargestellt. Anhand statistischer Analysen wird gezeigt, dass Bayern die schulische Inklusion seit der BRK (2009) nicht weiter gebracht hat, sondern sogar rückwärts gegangen ist. Bayern steht in Sachen Inklusion ganz am Anfang und braucht dringend eine neue, progressive Inklusionspolitik. Die wichtigste Barriere ist die Weigerung des bayerischen Kultusministeriums, auch strukturelle Reformen des bayerischen Schulwesens tatkräftig anzugehen. Anschließend werden alle Teilnehmer zu einem virtuellen Rundgang durch eine inklusive Schule eingeladen. Als wichtige Elemente einer inklusiven Pädagogik werden die Wertschätzung jedes Kindes, das zieldifferente Lernen, die kooperativen Unterrichtsmethoden und die Würdigung individueller Lernfortschritte hervorgehoben.
    Hinweis: Den Vortrag von Prof. Dr. Wocken werden wir LIVE via Facebook streamen.

    ab 12:30 Uhr: Mittagspause (in der Community Kitchen)

    13:45-14:15 Uhr: Ein Erfahrungsbericht „Lernen und arbeiten in einer inklusiven Umgebung“
    Andrea Halder, Mitarbeiterin im Team Ohrenkuss und bei Touchdown 21

    14:15-15:30 Uhr: Mitmach-Workshops
    Frei unter dem Motto “Schule neu denken” werden wir in zwei bis drei Mitmach-Workshops EINE SCHULE FÜR ALLE, also inklusive Schule gedanklich auf den Weg bringen. Warum? Damit sich Schule ändert!

    1. Mitmach-Workshop 1 Wie wär’s, wenn’s gut wär? (Visionsworkshop) unter der Leitung von Gerald Klenk & Prof. Dr. Hans Wocken / Lernwirkstatt Inklusion
      (Co-Learning Raum 1 gegenüber vom shaere Kino)
    2. Mitmach-Workshop 2 ‚Inklusion beginnt im eigenen Kopf“ – ein Input zur inklusiven Bewusstseinsbildung‚ unter der Leitung von Ekatarina Zeiler, Stefanie Lehmann / PARTicipation
      (Co-Learning Raum 2 gegenüber vom shaere Kino)
    3. Mitmach-Workshop 3 ‚Olle Zsam- ohne (Eltern-) Aktivismus geht es nicht‘ unter der Leitung von Regina und Jakob Kastner / LAG GLGL und Irmi Hierhager / FINI – Freisinger Initiative für Inklusion
      (Lernothek direkt neben den Co-Learning Räumen)

    15:30 Uhr: Abschluss-Plenum

    16:00 Uhr: Konzert des Chores: Oh happy Day – inklusiv mit Herz e.V.

    Hast du Interesse an dieser Veranstaltung und benötigst weitere Informationen?
    Dann schick uns eine E-Mail an info@eine-schule.de

    Weitere Informationen zu den Organisator*innen und Referent*innen:

      • Gerald Klenk: 1. Vorstand – Lernwirkstatt Inklusion e.V.
      • Irmi Hierhager: Beisitzerin im Vorstand LAG Bayern Gemeinsam Leben – Gemeinsam Lernen e.V. und Initiatorin FINI – Freisinger Initiative für Inklusion
      • Regina Kastner: 1. Vorstand von LAG Bayern Gemeinsam Leben – Gemeinsam Lernen e.V., Kita-Leitung
      • Christine Lindner: 1. Vorstand von Eine Schule für Alle in Bayern e.V. & Mitglied im shaere Kernteam
      • Stefanie Lehmann: Referentin und Gründerin PARTicipation, Cutterin
      • Ekaterina Zeiler: Referentin bei PARTicipation, Beraterin bei VbA, Doktorantin an der TU München
      • Andrea Halder, Mitarbeiterin im Team Ohrenkuss und bei Touchdown 21

    Hans Wocken

    • geb. 1943 in Rütenbrock, Kreis Meppen
    • Studium der Pädagogik in Vechta – Volksschullehrer
    • Studium der Sonderpädagogik in Dortmund – Sonderschullehrer
    • Wissenschaftlicher Assistent in Dortmund und Köln
    • Professor für Lernbehindertenpädagogik und Integrationspädagogik in Hamburg seit 1980
    • Emeritierung 2008
    • Hans Wocken ist deutschlandweit als Botschafter der Inklusion unterwegs und wurde in die deutsche UNESCO-Kommission Inklusion berufen.

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