Offener Brief an Kultusminister Piazolo – Lehrermangel

    Offener Brief an Kultusminister Piazolo

    Lieber Herr Michael Piazolo,

    Ich wette meinen Hut, dass Sie genug gut ausgebildete Lehrer haben, die gerne wieder mit mehr Stunden arbeiten würden!

    Hier meine Vorschläge:

    • umgehend mehr Verwaltungsangestellte, Systembetreuer, Sozialarbeiter, Psychologen …- lasst die Lehrer wieder das tun, was sie sollen: unterrichten mit Herz, Hand und Kopf
    • Kindergartenplätze / Krippenplätze / Hortplätze für die Kinder der Lehrer (ähnlich der Kontingentplätze für städtische Mitarbeiter), mit festen Zusagen im Februar, wenn die Lehrer ihre Stundenzahlen abgeben müssen. Öffnungszeiten dieser Kindergärten ab 7 Uhr, natürlich.
    • Rektoren, die die Freiheit bekommen den Kollegen verbindliche Zusagen für für die Einteilung von Klassenleitungen für das kommende Schuljahr zu machen. Damit die Kollegen ihre Fahrzeit einschätzen können ( … und damit die Betreuungszeit der eigenen Kinder)

    Durch eine verfehlte Politik haben Sie aus dem Beruf „Grundschullehrer“ innerhalb von 20 Jahren einen reinen Frauenjob gemacht, jetzt müssen Sie sich dieser Realität stellen.

    Im Februar müssen wir bayerischen Grundschullehrer*innen das Stundenmaß in Teilzeit für das kommende Jahr beantragen – man muss kein Hellseher sein um zu wissen, dass die Kolleginnen schlicht eine Stunde weniger beantragen werden. Wir arbeiten nicht für das Geld sondern aus Idealismus, kleine Menschen ein Stück in die Welt zu begleiten.
    Plan B: Sie könnten auch das Einkommen so erhöhen, dass Sie wieder Männer finden, die den Job machen (oder Frauen, die damit eine flexible Kinderbetreuung finanzieren können).
    Ich freue mich über eine kurzfristige Antwort um diese Ideen weiter zu diskutieren und umzusetzen.
    Kristin Heitmann

    Kristin Heitmann ist Grundschullehrerin im Landkreis Fürstenfeldbruck

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