Pressemitteilung:

    Inklusion in Bayern: Vorwärts statt rückwärts“ am 7. Mai 2022 im shaere Neuperlach: Großer Erfolg.
    Die Forderung aller beteiligten Initiativen, Organisationen und Besucher*innen galt einer sofortigen strukturellen Reform im Blick auf eine Schule für Alle – Vielfalt in der Schule mit wichtigen Elementen einer inklusiven Pädagogik, zieldifferentem Lernen und der Würdigung individueller Lernfortschritte! Keine weiteren Rückschritte und Augenwischereien mehr, wenn es um Inklusion geht. Und im Hinblick auf die Landtagswahlen 2023 werden weitere Aktionen folgen. Inklusion ist ein Menschenrecht, das aus der Sicht von Betroffenen und Initiativen derzeit in Bayern seitens der Verantwortlichen viel zu wenig oder gar nicht unterstützt wird.
    Kern der Veranstaltung war der Vortrag von Prof. Dr. Hans Wocken. Der Vortrag kann nachträglich noch über YOUTUBE  angesehen werden.

    Veranstalter

    Tempo machen für Inklusion

    Vielfalt IN DER SCHULE – die Landtagswahlen fest im Blick!
    Ein bewegendes Plädoyer von Prof. Dr. Hans Wocken und vielen Beteiligten der Veranstaltung.

    Auf Einladung von MiA e.V. (Münchner inklusive Arbeitswelt) kamen viele Besucher*innen, Fachleute und allen voran Familien am Samstag, 7. Mai 2022 ins shaere nach München – Neuperlach. Aus allen Richtungen von Freistaat reisten Referent*innen und Besucher*innen an.

    Zwischen 11 und 18 Uhr fand ein buntes und vielfältiges Rahmenprogramm für die gesamte Familie anlässlich des Protesttages für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung statt.

    Im Rahmen der großen Veranstaltung von MiA e.V. – „Tempo machen für Inklusion“ – die neben den Akteuren des shaeres und der Community Kitchen München auch einige weitere Institutionen und Vereine auf den Plan rief – wurde im großen Stil eingeladen.

    Inklusion in Bayern: Vorwärts statt rückwärts hieß deshalb das Thema der Veranstaltung in der Veranstaltung zu der Eine Schule für Alle in Bayern e.V. zusammen mit LAG Bayern Gemeinsam Leben – Gemeinsam Lernen e.V. , Lernwirkstatt Inklusion e.V., PARTicipation sowie FINI – Freisinger Initiative für Inklusion eingeladen hatten.

    Christine Lindner (Eine Schule für alle in Bayern e.V.), Gerald Klenk (Lernwirkstatt Inklusion e.V.), Stefanie Lehmann und Ekatarina Zeiler (PARTicipation) und Regina und Jakob Kastner (LAG Bayern Gemeinsam Leben – Gemeinsam Lernen e.V.), Irmi Hierhager (FINI – Freisinger Initiative für Inklusion) begrüßten über 50 Zuhörer*innen im shaere Kino zur Auftaktpräsentation von Prof. Wocken. Unter den Gästen unter anderem Engelbert Schmid, 2. Vorsitzenden vom Forum Bildungspolitik e.V. sowie Marianne Nickl und Agnieszka Dinnebier von Kunterbunte Inklusion e.V. Politische Entscheidungsträger*innen konnten zu dieser so wichtigen Veranstaltung bedauernsweiterweise nicht aktiviert werden.

    Herr Prof. Hans Wocken referierte über 60 Minuten zum Thema „Inklusion in Bayern: Vorwärts statt rückwärts“.

    Eingangs stellte er die statistischen Zahlen vor, welche die wieder steigende exklusive Beschulung von Kindern in Bayern anprangerte. Er schlug einen Bogen über die stark differenten politischen Standpunkte und stellte seine Vision von einer Schule der Vielfalt vor, die er ausführlich methodisch und pädagogisch begründete. Er nahm die Zuhörerschaft mit in den prägnanten Unterschied zwischen Gleichbehandlung und Gleichberechtigung. Wocken zeichnete die aktuelle Schulsituation in Bayern mit den selektierenden, unterschiedlichen Schulangeboten nach und forderte eindrücklich die politischen Entscheidungsträger auf, ihren Ansatz der Gleichmachung und Gleichbehandlung umzuwandeln und aufgrund der rechtlichen Grundlagen der Behindertenrechtskonvention von 2009 (!) endlich in die Tat umzusetzen sowie das bayerische Schulsystem in eine Vielfaltsschule umzuwandeln und echte inklusive Schulangebote zu machen!

    Besucher*innen

    Der bayerische Ansatz von der Vielfalt DER Schulen gehört nach seiner wissenschaftlichen Ansicht nach sofort und endgültig in eine Vielfalt IN DER Schule umgewandelt!

    Er erntete von der Zuhörerschaft Zustimmung und Applaus!

    Nach einer Mittagspause und vielen persönlichen Gesprächen der Besucher*innen, Institutionen und Vereine im shaere Café und in der Community Kitchen ging es am frühen Nachmittag weiter mit dem halbstündigen Vortrag von Andrea Halder (Lauf / Nürnberg).

    Frau Halder berichtete authentisch über ihre Erfahrungen mit „Lernen und Arbeiten in einer inklusiven Umgebung“. Die junge Frau, welche mit den Bedingungen einer Trisomie 21 lebt, nahm die Zuhörer kompetent und witzig mit in ihre Lebensrealität mit den hohen Hürden eine reguläre Beschäftigung mit Arbeitsvertrag zu finden und erzählte von Erfolgen und Misserfolgen.

    Bis 15.30 Uhr war nun eine gute Stunde Zeit in drei Workshops persönlichen und inhaltliche Themen zu fokussieren.

    Die Veranstalter gestalteten kurze, gut besuchte Workshops zu den Themenschwerpunkten:

    • Wie wär´s, wenn´s gut wäre?,
    • „Inklusion beginnt im Kopf – inklusive Bewusstseinsbildung und zum Thema
    • „ohne Eltern-Aktivismus geht es nicht“

    Mit hohem fachlichen Niveau, der Arbeit an einer inklusiven Haltung und bestürzenden emotionalen Statements wurde in den drei Workshopgruppen gearbeitet und die Ergebnisse sowie Erkenntnisse im abschließenden Plenum kurz und knapp vorgestellt.

    Der abschließende Dank – den Christine Lindner und Irmi Hierhager aussprachen – galt allen Teilnehmer*innen und den beteiligten Institutionen und Vereinen.

    Eine große Einigkeit bestand darin, dass Bayern sich – vor allem auch im Hinblick auf die Landtagswahlen im Herbst 2023 – auf den Weg machen MUSS. Die Forderung aller Beteiligten und Besucher*innen ist eine sofortige strukturelle Reform im Blick auf eine Schule für Alle – Vielfalt in der Schule mit wichtigen Elementen einer inklusiven Pädagogik, zieldifferenten Lernens und die Würdigung individueller Lernfortschritte zu beginnen!

    Das sind wir unserer demokratischen und immer vielfältigeren Gesellschaft und unseren Kinder schuldig. Die nächsten Monate werden entscheidend sein, die Kräfte zu bündeln und ein inklusives Schulsystem in Bayern einzufordern.

    Den fulminanten Abschluss bildete ein Konzert des inklusiven Chors „Oh happy Day“ im vollbesetzten Wohnzimmer der Community Kitchen im shaere.

    Der Vortrag kann nachträglich noch über YOUTUBE  angesehen werden.

    „Wir definieren die Sonderschule als sogenannten Schonraum und reden uns die Schulform schön, damit wir behinderte Kinder mit gutem Gewissen weiter dorthin abschieben können.“
    Hans Wocken   Bildungsforscher und Sonderpädagoge Hans Wocken

    „Inklusion hat mit Haltung zu tun. Legen wir mit Inklusion und Vielfalt an unseren Schulen die Basis für eine gerechte und demokratische Gesellschaft. Es ist einfach nicht zu verstehen, wieso wir Kinder ständig separieren, aufteilen und voneindern trennen und sie nicht von- und miteinander lernen lassen.“

    Christine Lindner   Christine Lindner,
    1. Vorstand Eine Schule für Alle in Bayern e.V.

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